Die ehemalige „Werkhof-Gruppe“ in Dortmund-Scharnhorst wurde in den 80er Jahren mit maßgeblich anthroposophischer Ausrichtung gegründet. Zielsetzung war, die Beschäftigung und Qualifizierung arbeitsloser Erwachsener und Jugendlicher im Stadtteil Scharnhorst mit der Schaffung von Arbeitsplätzen im sozial-ökologischen Bereich zu verbinden. Neben der Entwicklung von Angeboten im Bereich der Arbeitsförderung und der Jugendberufshilfe wurde die Gründung von gewerblichen Gesellschaften betrieben.
Im November 2002 musste die Werkhof-Gruppe den Insolvenz-Antrag stellen. Ab April 2003 wurde der Werkhof unter der Regie der Werkstatt im Kreis Unna weitergeführt.
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Zur Kernzielgruppe des Werkhofes gehört der Personenkreis der benachteiligten Jugendlichen. Es handelt sich hier um junge Menschen, die keinen Schulabschluss aufweisen, z. T. noch schul-pflichtig sind, aber aus dem Regelschulsystem als „unbeschulbar“ ausgegrenzt wurden, aus hochgradig problematischen Familienverhältnissen stammen und vielfältige Verhaltens-auffälligkeiten aufweisen. Für diese Jugendlichen ist der Werkhof häufig die letzte Anlaufstelle. Durch den konzeptionellen Ansatz, die Jugendlichen in ihrer Gesamtpersönlichkeit anzusprechen, sie beruflich/schulisch zu fördern und zugleich persönlich-sozial zu unterstützen, konnte das Werkhof-Projekt-Team in den zurückliegenden Jahren beachtliche Erfolge erzielen – wie z.B. eine Vielzahl nachträglich erworbener Schulabschlüsse für schulmüde Jugendliche, aber auch zahlreiche Vermittlungen in Arbeit und Ausbildung.
Das Herz des Werkhofes ist unsere Demeter – Gemüsegärtnerei, in der mit viel Herzblut und Engagement Ökologie und Soziale Arbeit verbunden werden. Hier arbeiten Erwachsene und Jugendliche Hand in Hand und auch das Thema Inklusion nimmt hier einen großen Stellenwert ein.
Seit Anfang der achtziger Jahre wird in der Werkhof-Gärtnerei im Ortsteil Grevel nach Demeter-Richtlinien biologisch-dynamischer Gemüseanbau betrieben. Neben dem selbstverständlichen Verzicht auf chemisch-synthetische Düngemittel und Pestizide drückt sich dies in der besonderen Beachtung irdischer und kosmischer Lebenszusammenhänge aus. Ausgewählte Aussaattage und Saatgut, die eigene Jungpflanzenproduktion, intensive Kompostarbeit und die Anwendung der biologisch-dynamischen Präparate (auch zur Unterstützung der Pflanzengesundheit) sind Merkmale unserer täglichen Arbeit. Als lokale Gärtnerei beliefern wir die AboKiste mit Gemüse aus eigenem Anbau. Bewirtschaftet wird eine Anbaufläche von 4 ha im Freiland und 0,5 ha in 13 Gewächshäusern. Das Gemüse wird speziell für die Kunden der AboKiste, des dazugehörigen Hofladens auf unserem Gelände und unseren Marktständen, u.a. in Dortmund und Unna angebaut. Es wird vorwiegend „Frisch“- Gemüse kultiviert – dabei profitieren die Kunden bestmöglich vom kurzen Weg vom Acker in die AboKiste.
Daneben tragen wir seit einigen Jahren zum Erhalt alter Kultursorten bei, indem wir über 70 Historische Tomatensorten, 30 Chilisorten und diverse andere vom „Aussterben“ bedrohte Gemüsesorten kultivieren und vermehren. Sowohl Saatgut und Jungpflanzen, wie auch die besonders schmackhaften Tomaten und Chilis können hier saisonal erwerben werden.
Nicht weniger engagiert geht es in unserem Sozialkaufhaus, dem Fairkauf-Hof in Dortmund-Scharnhorst zu. Hier bieten wir eine große Auswahl an Mobiliar und schönen, modernen Wohn-Accessoires zu fairen Preisen an. Unsere Produkte sind Spenden aus privaten Haushalten und dem Rücklauf-Sortiment bekannter Möbelhäuser. Durch den Einkauf unterstützt der Kunde unsere Arbeit (junge) Erwachsenen bei der Qualifizierung und Eingliederung in den Arbeitsmarkt zu helfen. Zeitgleich wird auch die Umwelt geschont, denn was schon da ist, muss nicht mehr produziert werden und verbraucht somit auch keine wertvollen Rohstoffe. Eine win-win-Situation für alle!
Der Laden der Zeche Zukunft ist ein Lernbereich, der in den Fairkauf-Hof integriert ist. Dort erlernen unsere Jugendlichen Abläufe, die für den Einzelhandel wichtig sind, wie z.B. das Kassieren, das Bedienen und Beraten von Kunden oder die Präsentation von Waren. Im Laden der Zeche Zukunft, der durch einen eigenen kleinen Raum vom Hauptverkaufsraum des Fairkauf-Hofs abgetrennt ist, arbeiten wir zusammen mit unseren Teilnehmenden auch an kleinen DIY-Projekten. Besonders am Herzen liegt uns z.B. das Upcycling von Möbeln, um ihnen eine besonders persönliche Note zu verleihen. Die entstandenen Projekte können bei uns erworben werden.
Zu unseren aktuellen Maßnahmen und Projekten, die zumeist im alten Verwaltungsgebäude der Zeche Gneisenau in Dortmund-Derne stattfinden, gehören außerdem die Projekte:
Die Finanzierung der Maßnahmen erfolgt aus Mitteln der Bundesagentur für Arbeit, des Jobcenters, des BAMF und des Landes NRW (MAGS).
Ansprechpartnerin
Christina GrothWebsite und Kontakt
c.groth@werkhof-projekt.de